フランツ・シューベルト(Franz Schubert (1797 - 1828))
ローダの幽霊D150(Lodas Gespenst, D. 150)(1816)【マクファーソンの《オシアン》の「カリクトゥーラ」より/バロン・エドムント・フォン・ハロルド訳(Baron
Edmund von Harold)】
※歌詞(Liedtext)
Der bleiche, kalte Mond erhob sich im Osten.
Der Schlaf stieg auf die
Jünglinge nieder,
Ihre blauen Helme schimmern zum Strahl,
Das sterbende
Feuer vergeht.
Der Schlaf aber ruhte nicht auf dem König:
Er hob sich
mitten in seinen Waffen,
Und stieg langsam den Hügel hinauf,
Die Flamme
des Turms von Sarno zu sehn.
Die Flamme war düster unf fern;
Der Mond
verbarg im Osten sein rotes Gesicht;
Es stieg ein Windstoß vom Hügel
herab,
Auf seinen Schwingen war Loda's Gespenst,
Es kam zu seiner Heimat,
umringt von seinen Schrecken,
Und schüttelt seinen düstern Speer.
In
seinem dunkeln Gesicht glühn seine Augen wie Flammen,
Seine Stimme gleicht
entferntem Donner.
Fingal stieß seinen Speer in die Nacht
Und hob seine
mächtige Stimme:
Zieh dich zurück, du Nachtsohn,
Ruf deine Winde und
fleuch!
Warum erscheinst du vor mir
Mit deinen schattigen
Waffen?
Fürcht' ich deine düstre Bildung,
Du Geist des leidigen
Loda?
Schwach ist dein Schild,
Kraftlos dein Luftbild und dein
Schwert;
Der Windstoß rollt sie zusammen,
Und du selber bist
verloren:
Fleuch von meinen Augen, du Nachtsohn!
Ruf deine Winde und
fleuch!
Mit hohler Stimme versetzte der Geist:
Willst du aus meiner Heimat
mich treiben?
Vor mir beugt sich das Volk;
Ich dreh' die Schlacht im Felde
der Tapfern.
Auf Völker werf ich den Blick,
Und sie verschwinden.
Mein
Odem verbreitet den Tod.
Auf dem Rücken der Winde schreit' ich voran,
Vor
meinem Gesicht brausen Orkane.
Aber mein Sitz ist über den
Wolken,
Angenehm die Gefilde meiner Ruh!
Bewohn' deine angenehmen Gefilde,
sagte der König,
Denk nicht an Comhals Erzeugten!
Steigen meine Schritte
aus meinen Hügeln
In deine friedliche Ebene hinauf?
Begegn' ich dir mit
einem Speer
Auf deiner Wolke, du Geist des leidigen Loda?
Warum runzelst
du denn deine Stirn auf mich?
Warum schuttelst du deinen luftigen
Speer?
Du runzelst deine Stirn vergebens:
Nie floh ich vor den Mächtigen
im Krieg.
Und soll'n die Söhne des Winds
Den König von Morven
erschrecken?
Nein, nein, er kennt die Schwäche ihrer Waffen!
Fleuch zu
deinem Land, versetzte die Bildung,
Laß die Winde und fleuch!
Ich halt'
die Winde in der Höhle meiner Hand,
Ich bestimme den Lauf des Sturms.
Der
König von Sora ist mein Sohn,
Er neigt sich vor dem Steine meiner
Kraft.
Sein Heer umringt Carric-Thura,
Und er wird siegen!
Fleuch zu
deinem Land, Erzeugter von Comhal,
Oder spüre meine Wut, meine flammende
Wut!
Er hob seinen schattigen Speer in die Höhe,
Er neigte vorwärts seine
schreckbare Länge.
Fingal ging ihm entgegen und zückte sein Schwert.
Der
blitzende Pfad des Stahls durchdrang den düstern Geist.
Die Bildung zerfloß
gestaltlos in Luft,
Wie eine Säule von Rauch,
Welche der Stab des
Jünglings berührt,
Wie er aus der sterbenden Schmiede aufsteigt.
Laut
schrie Loda's Gespenst, als es,
In sich selber gerollt, auf dem Winde sich
hob.
Inistore bebt bei dem Klang,
Auf dem Abgrund hörten's die
Wellen,
Sie standen vor Schrecken in der Mitte ihres Laufs.
Die Freunde
von Fingal sprangen plötzlich empor,
Sie griffen ihre gewichtigen
Speere,
Sie mißte den König:
Zornig fuhren sie auf,
All ihre Waffen
erschollen!
Der Mond rückt im osten voran.
Fingal kehrt im Klang seiner
Waffen zurück.
Groß war der Jünglinge Freude,
Ihre Seelen ruhig, wie das
Meer nach dem Sturm.
Ullin hob den Freudengesang;
Die Hügel Inistores
frohlockten.
Hoch stieg die Flamme der Eiche,
Heldengeschichten wurden
erzählt.