フランツ・シューベルト(Franz Schubert (1797 - 1828))
弔いの幻想D7(Eine Leichenphantasie, D. 7)(1811頃)【フリードリヒ・シラー詩(Friedrich Schiller
(1759-1805))】
※歌詞(Liedtext)
Mit erstorb'nem Scheinen
Steht der Mond auf totenstillen Hainen,
Seufzend
streicht der Nachtgeist durch die Luft -
Nebelwolken trauern,
Sterne
trauern
Bleich herab, wie Lampen in der Gruft.
Gleich Gespenstern, stumm
und hohl und hager,
Zieht in schwarzem Totenpompe dort
Ein Gewimmel nach
dem Leichenlager
Unterm Schauerflor der Grabnacht fort.
Zitternd an der
Krücke,
Wer mit düsterm, rückgesunknem Blicke
Ausgegossen in ein heulend
Ach,
Schwer geneckt vom eisernen Geschicke,
Schwankt dem stummgetragnen
Sarge nach?
Floß es "Vater" von des Jünglings Lippe?
Naße Schauer schauern
fürchterlich
Durch sein gramgeschmolzenes Gerippe,
Seine Silberhaare
bäumen sich.
Aufgerissen seine Feuerwunde!
Durch die Seele
Höllenschmerz!
"Vater" floß es von des Jünglings Munde.
"Sohn" gelispelt
hat das Vaterherz.
Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche,
Und dein
Traum, so golden einst, so süß,
Süß und golden, Vater, dir zum
Fluche!
Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche,
Die Wonne und dein
Paradies!
Mild, wie umweht von Elysiumslüften,
Wie aus Auroras Umarmung
geschlüpft,
Himmlisch umgürtet mit rosigten Düften,
Florens Sohn über das
Blumenfeld hüpft,
Flog er einher auf den lachenden Wiesen,
Nachgespiegelt
von silberner Flut,
Wollustflammen entsprühten den Küßen,
Jagten die
Mädchen in liebende Glut.
Mutig sprang er im Gewühle der Menschen,
Wie ein
jugendlich Reh;
Himmelum flog er in schweifenden Wünschen,
Hoch wie der
Adler in wolkigter Höh';
Stolz wie die Roße sich sträuben und
schäumen,
Werfen im Sturme die Mähne umher,
Königlich wider den Zügel sich
bäumen,
Trat er vor Sklaven und Fürsten daher.
Heiter wie Frühlingstag
schwand ihm das Leben,
Floh ihm vorüber in Hesperus' Glanz,
Klagen
ertränkt' er im Golde der Reben,
Schmerzen verhüpft' er im wirbelnden
Tanz.
Welten Schiefen herrlichen Jungen,
Ha! wenn er einsten zum Manne
gereift -
Freue dich, Vater, im herrlichen Jungen
Wenn einst die
schlafenden Keime gereift!
Nein doch, Vater - Horch! die Kirchhoftüre
brauset,
Und die ehrnen Angel klirren auf -
Wie's hinein ins Grabgewölbe
grauset!
Nein doch, laß den Tränen ihren Lauf!
Geh, du Holder, geh im
Pfade der Sonne
Freudig weiter der Vollendung zu,
Lösche nun den edlen
Durst nach Wonne,
Gramentbundner, in Walhallas Ruh!
Wiedersehn -
himmlischer Gedanke!
Wiedersehn dort an Edens Tor!
Horch! der Sarg
versinkt mit dumpfigem Geschwanke,
Wimmernd schnurrt das Totenseil
empor!
Da wir trunken um einander rollten,
Lippen schwiegen, und das Auge
sprach
"Haltet! Haltet!" da wir boshaft grollten -
Aber Tränen stürzten
wärmer nach.
Mit erstorb'nem Scheinen
Steht der Mond auf totenstillen
Hainen;
Seufzend streicht der Nachtgeist durch die Luft -
Nebelwolken
trauern,
Sterne trauern
Bleich herab, wie Lampen in der Gruft.
Dumpfig
schollert's überm Sarg zum Hügel,
O um Erdballs Schätze nur noch einen
Blick!
Starr und ewig schließt des Grabes Riegel,
Dumpfer - dumpfer
schollert's überm Sarg zum Hügel,
Nimmer gibt das Grab zurück.